13.07.2022

Marathonläufe - Welche Zukunft?

Die Beteiligung an Volks- und Straßenläufen hatte bis 2019, also dem Jahr vor der Corona-Pandemie, in der Tendenz stets zugenommen, wenn auch zuletzt vor allem getrieben durch die Firmenläufe. Entgegen diesem positiven Trend haben Marathon-Läufe seit 2005 mehr oder weniger an Zuspruch verloren. Wurden 2005 noch etwa 150.000 Finisher gezählt, waren es 2019noch knapp 115.000. Für 2022 ist ein Rückgang auf - wenn gut geht - 70.000 zu erwarten, da zum einen zahlreiche Läufe nochmals abgesagt wurden und die ausgetragenen in der Summe etwas an Teilnehmern verloren.

Man mag geneigt sein, dieses zu erwartende Minus auf die Corona-Pandemie zu schieben und für die nächsten Jahre wieder bessere Zeiten zu erwarten. Teilweise mag das stimmen, der anhaltende Minustrend deutet aber auf strukturelle Probleme hin. Nach meiner Einschätzung leiden die Marathonläufen an zwei großen und einem kleineren Problem, die nicht unabhängig von einander sind.

Marathon in der “demografischen Falle”

Im Jahr 2003 war der durchschnittliche Marathonläufer 41,3 Jahre alt. Im Jahr 2022 war er im Durchscbnitt drei Jahre älter. Drei Jahre erscheinen auf den ersten Blick nicht viel. Die dahinter stehende Entwicklung wird aber deutlicher, wenn man auf die Verteilung nach Altersklassen anschaut. Im Jahr 2003 waren die M35 und die M40 (annährend gleichauf) die am stärksten besetzen Altersklassen. Im Jahr 2012 war es bereits die M45 und im Jahr 2022 dürfte es erstmals die M50 sein. Die Damen sind im Übrigen durchgängig über alle Jahre im Durchschnitt 1,5, Jahre jünger, die Tendenzen sind aber die gleichen. Die Marathonläuferinnen und -läufer kommen also “in die Jahre”, während bei den jüngeren Klassen wenig ‘nachwächst”, wobei diesbezüglich die Entwicklung bei den Herren ungünstiger ist als bei den Damen.

Admin - 22:48:17 | 1 Kommentar